Das Logensiegel der Freigärtnerloge Carl Theodor zum goldenen Garten e.V. enthält neben dem Gründungsjahr und dem Gründungsort verschiedene freigärtnerische Symbole:

Umrandung:
Das Logensiegel wird von 72 kleinen Kreisen umrandet. Damit soll auf diese besondere Zahl hingewiesen werden, denn in ihr kommen spirituell-spekulatives und freigärtnerisch-fachliches Wissen zusammen.
– Der Frühlingspunkt der Sonne auf der Ekliptik verschiebt sich alle 72 Jahre um einen Grad.
– 72 Granatäpfel schmückten das Gewand des Hohepriesters des Salomonischen Tempels.
– Die Zahl 72 ist ein Hinweis auf die Errettung des Volkes Israel aus Ägypten (vgl. 2. Buch Moses 14,19-21). Jenes Ereignis, dem bei Pessach heute noch gedacht wird und auf das das Abendmahl zurückzuführen ist.


Bienenkorb:
Der Bienenkorb gilt als Symbol einer perfekten und harmonischen Gesellschaftsordnung. Die als Vierergruppe abgebildeten Bienen stehen wiederum für die vier Freigärtner-Tugenden: Liebe, Weisheit, Harmonie und Wahrheit.


Olivenzweig:
– Die Olivenzweige, die sich wie ein Siegeskranz um den Bienenkorb erheben, stehen u.a. für den Olivenzweig im Schnabel der Taube als die Sintflut (1. Buch Mose 8,6-12) zuende ging.
– Die Gärtner reklamierten für sich, dass sie lange nach dem Ende des Tempelbaus den Garten weiter bebauen und bewahren durften; u.a. um dem Hohenpriester regelmäßig den Olivenzweig zu überreichen, der in des Tempels Allerheiligstes geweiht wurde für Jom Kippur.
– Während der biblische Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen als Apfelbaum missinterpretiert wurde, wird der zweite Baum mitten im Paradiesgarten zumeist als Olivenbaum gedeutet. Der Baum des Lebens ist ein zentrales Element der jüdisch-christlichen Mystik, der einen direkten Bezug zu Jesus Christus herstellt. Die Freigärtner sehen ihn als den letzten Gärtner. Das Kreuz, an dem er gekreuzigt wurde, wird auch als Baum des Lebens bezeichnet.
– Zudem ist Folgendes noch in den Dokumenten der Freigärtner erwähnenswert: »Die Olivenblätter sind vor allen anderen auserwählt, die gesamten Geheimnisse der Freigärtnerei zu enthalten.«


Winkelmaß, Zirkel und Gärtnermesser:
Als Ebenbild Gottes (1. Buch Mose 1,26) wird die transzendente Bedeutung der drei Werkzeuge auf den Menschen aber auch auf Gott selbst bezogen.
Der Zirkel ist das Werkzeug des schaffenden Gottes, der mit einem Zirkelschlag die Welt erdenkt (Atziluth), entwickelt (Beriah), formt (Jesirah) und erschafft (Assiah). — Das Winkelmaß ist das Werkzeug, womit er die menschlichen Handlungen mit der allgütigen Liebe, mit der göttlichen Weisheit, mit der allumfassenden Harmonie und mit der ewigen Wahrheit richtet. — Des Gärtners einfachstes Werkzeug und des Freigärtners höchster Schmuck – das Gärtnermesser – ist das dritte Werkzeug Gottes mit welchem er in die Schöpfung eingreift. Damit wird die Entwicklung (Formation) der Natur und die Evolution (Evolution) der Menschen beeinflusst, um die Laster zurückzuschneiden und die Tugenden durch Stecklinge aufzupropfen.