In der Bibel spielt der Gartennicht nur in der Schöpfungsgeschichte und im Hohelied Salomos eine zentrale Rolle. Das Gartenmotiv ist auch ein Unterscheidungsmerkmal des Johannes-Evangeliums von den drei anderen Evangelien. Johannes beginnt seine Geschichte nicht mit der Person Jesu Christi, sondern mit der Erschaffung der Welt. Er verweist auf die Genesis und setzt Jesus Christus in den Kontext eines Neubeginns und der Verheißung des himmlischen Paradieses.
Interessant ist bei Johannes, dass nicht nur die Verhaftung Jesu im Gethsemane-Garten erfolgt, sondern dass auch sein Grab dort liegt. Maria Magdalena begegnet ihm dort, erkennt ihn aber nicht, sondern verwechselt ihn mit dem Gärtner (vgl. Johannes 20,15). Damit wird deutlich, dass Maria Magdalena Christus als Gärtner »wiedererkennt«, nämlich als Gärtner des himmlischen Paradiesgartens und damit im Sinne einer neuen Weltordnung.
Mit der Rückkehr des Gärtners hat die neue Schöpfung unwiderruflich begonnen. Die ursprüngliche Heimat des Menschen wurde wiedergewonnen (vgl. Lukas 23,43) und die Erfüllung der neuen Schöpfung wird durch das Wiedererscheinen des Gärtners angekündigt.
Zitatstellen zum »Garten« in der Bibel: 1. Buch Moses 2,8-10; 2,15-16; 3,1-3; 3,8; 3,10; 3,23-24; 13,10; 4. Buch Moses 24,6; Hiob 8,16; Prediger 2,5; Hesekiel 31,8; 31,9; 36,35; Jesaja 1,29-30; 58,11; 61,11; Jeremia 29,5: 29,28; 31,12; 39,4; 51,3; 52,7; 65,3; Amos 4,9; 9,14; 2. Buch Könige 9,27; 21,26; 25,4; Ester 1,5; Klagelieder 2,6; Lukas 13,19; 23,43; Johannes 18,1; 18,26; 19,41; 2. Korinther 12,4; Offenbarung 2,7.
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