Im Thomas-Evangelium, das im 2. Jahrhundert n. Chr. entstanden ist, finden sich viele Anspielungen, Metaphern und Allegorien zur Gartenkunst. Es ist u.a. daher nicht verwunderlich, dass die Freigärtner weltweit ihr Stiftungsfest alljährlich im Juli feiern. Am 03. Juli ist nämlich der Namenstag von Thomas dem Apostel.

Logion 9
(1) Jesus spricht: „Siehe, ein Sämann zog aus. Er füllte seine Hand (mit Saatgut), (und) er warf (es aus). (2) Einiges fiel auf den Weg. Die Vögel kamen, sie pickten es auf. (3) Anderes fiel auf den Fels, und es trieb keine Wurzel hinab in die Erde, und es ließ keine Ähren emporsprießen. (4) Und anderes fiel unter die Dornen, sie erstickten die Saat, und der Wurm fraß sie. (5) Und anderes fiel auf gute Erde, und sie brachte gute Frucht hervor. Es kam sechzigfältig und hundertzwanzigfältig.

Logion 19
(1) Jesus spricht: „Selig ist, wer war, bevor er wurde. (2) Wenn ihr mir zu Jüngern werdet (und) auf meine Worte hört, werden euch diese Steine dienen. (3) Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die sich nicht verändern im Sommer (und) im Winter, und ihre Blätter fallen nicht ab. (4)Wer sie erkennen wird, wird den Tod nicht schmecken.

Logion 20
(1) Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wem das Königreich der Himmel gleicht! (2) Er sprach zu ihnen: Einem Senfkorn gleicht es. (3) Es ist der kleinste von allen Samen. (4) Wenn es aber auf die Erde fällt, die bearbeitet wird, bringt es einen großen Zweig hervor (und) wird zum Schutz für die Vögel des Himmels.

Logion 21
(1) Maria sprach zu Jesus: „Wem gleichen deine Jünger?
(2) Er sprach: „Knechten gleichen sie, denen ein Feld anvertraut ist, das ihnen nicht gehört. (3) Wenn die Herren des Feldes kommen, werden sie sagen: ‚Laßt uns unser Feld.‚ (4) Sie (aber) sind nackt vor ihrem Angesicht, damit sie es ihnen lassen (und so) ihnen ihr Feld geben.
(5) „Deshalb sage ich: Wenn der Hausherr erfährt, dass der Dieb im Begriff ist zu kommen, wird er wachsam sein, bevor er kommt (und) wird ihn nicht eindringen lassen in sein Haus, seinen Herrschaftsbereich, dass er seine Habe wegnehme. (6) Ihr aber seid wachsam gegenüber der Welt! (7) Gürtet eure Lenden mit großer Kraft, damit die Räuber keinen Weg finden, um zu euch zu kommen.
(8) „Denn das Notwendige, auf das ihr (sehnsüchtig) wartet, wird gefunden werden. (9) Es möge in eurer Mitte ein verständiger Mensch sein! (10) Als die Frucht reif war, kam er in Eile mit seiner Sichel in der Hand, (und) er erntete sie. (11) Wer Ohren hat zu hören, soll hören.“

Logion 40
(1) Jesus spricht: „Ein Weinstock wurde außerhalb (des Weinbergs) des Vaters gepflanzt. (2) Und weil er nicht befestigt ist, wird er ausgerissen werden mit seiner Wurzel (und) wird zugrunde gehen.

Logion 43
Seine Jünger sagten zu ihm: „Wer bist du, der du uns dies sagst?“ Jesus sagte zu ihnen: „Durch das, was ich euch sage, versteht ihr nicht, wer ich bin. Vielmehr seid ihr aber den Juden gleich geworden, denn sie lieben den Baum, sie hassen seine Frucht, oder sie lieben die Frucht, sie hassen den Baum.

Logion 45
Jesus sprach: „Man erntet nicht Trauben von Dornensträuchern, noch pflückt man Feigen von Kameldisteln; denn sie geben keine Frucht. [Ein] guter Mensch bringt hervor Gutes aus seinem Schatze; ein schlechter Mensch bringt Schlechtes aus seinem schlechten Schatz hervor, der in seinem Herzen ist, und sagt Schlechtes. Denn aus dem Überfluss des Herzens bringt er Schlechtes hervor.

Logion 57
Jesus spricht: „Das Königreich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen [guten] Samen hatte. Sein Feind kam während der Nacht (und) säte Unkraut unter den guten Samen. Der Mann ließ sie das Unkraut nicht ausreißen. Er sagte zu ihnen: Auf dass ihr nicht hingeht, das Unkraut auszureißen, und den Weizen mit ihm ausreißt. Denn am Tag des Schnittes werden die Unkrautpflanzen offenbar werden, sie werden ausgerissen und verbrannt werden.

Logion 63
Jesus spricht: „Es war ein reicher Mann, der viel Vermögen hatte. Er sagte: ‚Ich werde mein Vermögen verwenden, um zu säen, zu ernten, zu pflanzen (und) meine Scheunen mit Frucht zu füllen, damit mir nichts fehle.‘ Das ist es, was er dachte in seinem Herzen. Und in jener Nacht starb er. Wer Ohren hat, möge hören.

Logion 65
Er sagte: „Ein gütiger Mann hatte einen Weinberg. Er gab ihn Landarbeitern, damit sie ihn bearbeiteten und damit er seine Frucht von ihnen erhalte. Er schickte seinen Diener, damit die Landarbeiter ihm die Ernte seines Weinberges gäben. Sie ergriffen seinen Diener, schlugen ihn; beinahe hätten sie ihn getötet. Der Diener ging; er sagte es seinem Herrn. Sein Herr sagte: ‚Vielleicht haben sie ihn nicht erkannt.‘ Er schickte einen anderen Diener. Die Landarbeiter aber schlugen (auch) den anderen. Darauf schickte der Herr seinen Sohn. Er sagte: ‚Vielleicht werden sie sich vor meinem Sohn scheuen.‘ Jene Landarbeiter, da sie wussten, dass er der Erbe des Weinbergs war, ergriffen sie ihn, sie töteten ihn. Wer Ohren hat, möge hören.

Logion 73
Jesus spricht: „Die Ernte ist zwar reichlich, die Arbeiter aber sind wenig. Bittet aber den Herrn, dass er Arbeiter aussende zur Ernte.

Logion 109
(1) Jesus spricht: „Das Königreich gleicht einem Menschen, der in seinem Feld einen verborgenen Schatz hat, [der] ihm nicht bekannt ist. (2) Und [nachdem] er gestorben war, hinterließ er ihn seinem [Sohn]. Der Sohn (aber) wußte (davon ebenfalls) nichts. Er nahm jenes Feld, (und) verkaufte [es]. (3) Und der es gekauft hatte, kam, und während er pflügte, [fand er] den Schatz. Er begann Geld zu geben gegen Zins, wem er wollte.

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